Quartier SXF 2.0

Gemischt genutztes Gewerbequartier
Schönefeld / Berlin

Auftraggeber*in
Flughafen Berlin-Brandenburg GmbH

Programm
Nutzungsstrukturelle und städtebauliche Entwicklung des Quartiers SXF 2.0, Schwerpunkte bei Produzieren und Entwickeln, Forschen und Lernen, Treffen und Ausstauschen, Bewegen und Inspirieren, Wohnen und Erholen, Vernetzen und Versorgen Untersuchungsbereich ca. 359.600 m²

Städtebaulicher Ideenwettbewerb, 2023

Ort

Team

MLA+ / Studio M³
Nazdar Elci, Omar Elfadaly, Agnes Helming, Marie Martinusen, Christoph Michael, Maximilian Müller, Anna Raischl, Julia Streletzki

Landschaftsarchitektur
Treibhaus Landschaftsarchitekten

Visualisierungen
MLA+ / Studio M³ mit Treibhaus

Konzept

Das Untersuchungsgebiet ist geprägt von einem atmosphärischen Gegensatz: Durch seine Historie hat der Ort eine starke, gewachsene Identität, die vor allem durch die Geschichte des alten Flughafens Berlin Schönefeld bestimmt ist. Andererseits ist der Ort seit Stilllegung des Flugbetriebs gekennzeichnet durch die Wahrnehmung der Brache, die den Ort auch atmosphärisch prägt. Unser Projekt knüpft an die reichhaltige Historie des Ortes an und nähert sich auch auf emotionaler und atmosphärischer Ebene.

Am Beginn unserer Überlegungen zur Entwicklung eines übergeordneten Konzepts steht die Analyse und Herausarbeitung der besonderen Standortfaktoren – der Unique Selling Points, die die zukünftige Nutzung des Ortes entscheidend beeinflussen.

Unique Selling Points
Die besonderen Standortfaktoren des Ortes erwachsen aus drei Komponenten:

1. Identität
Die Faszination des Ortes entsteht sowohl aus seiner Historie und den vielfachen Referenzen zur Geschichte der Luftfahrt in Deutschland – vor, während und nach der deutschen Teilung. Außerdem bietet die Nähe zum neuen Flughafen den direkten Ausblick auf die startenden und landenden Maschinen. Die unmittelbare und die indirekte (historische) Komponente tragen beide zur besonderen Stimmung des Ortes bei.

Diese starke Identität begreifen wir als Chance und Impuls für den Neustart der Quartiersentwicklung. Die vorgeschlagene Nachnutzung der Bestandgebäude stellt eine Kontinuität zur baulichen Geschichte her und kann direkt von der Identität des Ortes profitieren. Die Nachnut zung des Bestands bildet somit den Auftakt für die Identitätsstiftung des neuen Quartiers.

2. Vernetzung
Anbindung / Einbindung – Erreichbarkeit – Sichtbarkeit
Der Standort ist außerordentlich gut verkehrlich angebunden – international, national und regional. Über die Luftverbindungen hinaus besteht eine dichte Vernetzung über Straße und Schiene mit dem Ballungsraum Berlin und den städtischen Zentren und ländlichen Räumen Brandenburgs. Nicht zuletzt ist das neue Quartier fußläufig und per Fahrrad in die wachsende Stadt Schönefeld, mit dem in Entwicklung befindlichen Stadtteil Schönefeld Nord eingebunden.

Das zukünftige Quartier ist aus der Luft, von den umgebenden übergeordneten Straßen und der Schiene sehr gut sichtbar, was dem Ort besondere Strahlkraft und Aufmerksamkeit ermöglicht.

3. Zentralität
Die direkte Umgebung ist geprägt von starker Dynamik der wirtschaftlichen Aktivität. Die überdurchschnittliche wirtschaftliche Entwicklung des Berliner Umlands ist hier (auch durch den BER) besonders intensiv. Man kann von einem boomenden Wirtschaftsraum sprechen, der sich von der süd.stlichen Stadtgrenze in Richtung Königs Wusterhausen aufspannt. Die hier ansässigen Akteure aus Industrie, Wissenschaft und Forschung sind bereits intensiv mit Transformations- und Innovationsprozessen hin zum nachhaltigeren Wirtschaften beschäftigt. Das zukünftige Quartier SXF befindet sich demnach i m Zentrum eines Innovationskorridors, geprägt von wirtschaftlichen und technologischen Transformationsprozessen. Hier werden Zukunftstechnologien entwickelt und praktiziert.