Zukunft Münster 2050

Gemeinschaftliches Wohnen
Stuttgart

Auftraggeber*in
Baugenossenschaft Münster am Neckar eG in Abstimmung mit der Stadt Stuttgart und in Kooperation mit der Internationalen Bauausstellung 2027 StadtRegion Stuttgart (IBA´27)

Programm
Zukunftsorientiertes Wohngebiet (ca. 1,5ha), Verdichtung von 161 auf
ca. 220 – 230 WE in fünf Bauabschnitten mit einer Programmierung durch: innovative Wohnformen, einer Kita und Gemeinschafts- und Begegnungsräumen.

Eingeladenes städtebauliches und architektonisches Werkstattverfahren, 2022

Ort

Team

MLA+ / Studio M³
Amelie Böllert, Agnes Helming, Christoph Michael, Elizaveta Mozalevskaya, Maximilian Müller, Marina Rondini

Landschaftsarchitektur
Lohrengel Landschaft

Fachplanung
Drees & Sommer SE, Stuttgart

Visualisierungen
Grauwald Studio

Modellbau
mhk21 Modellbau und Konstruktion

Konzept

Das Gebiet soll im Zuge des Werkstattverfahrens städtebaulich neu geordnet und die Bestandsgebäude durch eine zeitgemäße und zukunftsorientierte Bebauung unter der Beibehaltung der jetzigen Mieterschaft ersetzt werden. Das Wohnraumangebot wird von 161 auf ca. 220 – 230 Wohneinheiten erhöht. Das bisherige Wohnungsangebot wird um innovative Wohnformen, neue Pflegekonzepte und Mehrgenerationenmodelle ergänzt. Zudem sollen eine vierzügige Kita sowie Gemeinschafts- und Begegnungsräume im Gebiet platziert werden.

 

Städtebau
Der Entwurf entwickelt sich konsequent aus dem Ort, nimmt bestehende Qualitäten auf, aktiviert sie und entwickelt sie weiter. Relevant sind hierbei neben den vorhandenen städtebaulichen Strukturen die für Stuttgart typische Hanglage und die damit verbundenen Möglichkeiten die Gebäudevolumen zu organisieren und die dadurch entstehenden Ausblicke.

Der Entwurf bildet entlang der Hauptachse insgesamt drei Ensembles aus. Zwei davon sind als Anger an der Moselstraße platziert und weiten jeweils den Straßenraum auf, ein Hof liegt südöstlich der Moselstraße an.

Die Ensembles verstehen sich als die räumliche Umsetzung der Grundgedanken der Baugenossenschaft Münster am Neckar EG: gemeinschaftliches, nachbarschaftliches Leben und Wohnen, mit Freiflächen als grünen Wohnzimmern und Kommunikationsorten. Durch ihre räumliche Konstellation, ihren Maßstab und ihre Programmierung haben die Ensembles ein sehr hohes Aneignungspotential.

Architektur
Die Idee des genossenschaftlichen Wohnens setzt sich in der Architektur fort. Die Gebäude nördlich der Moselstraße an den beiden Angern sind als Laubengangtypologien ausgebildet, die räumlichen und programmatischen Leitmotive der Anger setzen sich so in der dritten Dimension fort.

Die Laubengänge stehen als luftige und filigrane Gerüste vor den Baukörpern und bilden neben ihrer Erschließungsfunktion eine aneigen- und adaptierbare Schicht zwischen Anger und Wohnräumen aus. Diese bietet die Möglichkeit für Treffen, sei es verabredet oder zufällig, aber auch einfach zum Aufenthalt und damit zur Teilhabe an der Atmosphäre des Angers. Die städtebauliche Idee der prägenden, aktiven und überschaubaren Nachbarschaften wird so nochmals verstärkt.

Freiraum
Die Moselstraße wird zu den Mosel-Angern, dem neuen Nachbarschaftsraum, der die drei neuen Ensembles miteinander verbindet. Die Straße wird zum Shared Space als integrative Begegnungszone, die die unterschiedlichen Funktionen von nachbarschaftlichem Leben, Verkehr und ruhendem Verkehr aufnimmt, ordnet und verknüpft, wie ein dörflicher Anger.